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Um herauszufinden, was die richtige Bereifung für dein Motorrad ist, solltest du vorher überlegen, wann und unter welchen Nutzungsbedingungen du deine Maschine hauptsächlich fahren wirst.
Die Beschriftung auf der Flanke eines Motorradreifens ist der eines Autoreifens äußerst ähnlich, aber noch lange nicht identisch.
Beispiel: 120/70 ZR 17 (58W)
(120): Der erste Wert gibt immer an, wie breit der Motorradreifen ist.
(70): Bei dem zweiten Wert handelt es sich um das Querschnittsverhältnis zwischen Höhe und Preise des Reifens.
(Z): Der dritte Zahlenwert gibt an, für welche Höchstgeschwindigkeit der Reifen zugelassen ist.
( R ) bedeutet, dass der Reifen in der Radialbauweise produziert wurde.
(17): An fünfter Stelle ist der Felgendurchmesser in Zoll zu lesen.
M/C: dieses Kürzel gibt an, dass es sich bei dem Reifen um einen Motorradreifen handelt.
58 W: Beim letzten Wert handelt es sich um die sogenannte Betriebskennung. Diese setzt sich aus der Tragfähigkeitskennzahl (58) und der zulässigen Höchstgeschwindigkeit zusammen.
Weitere Kürzel, die auf der Flanke von Motorradpneus stehen können:
Wissenswert: Ist statt dem B oder R nur ein Strich zu sehen, dann handelt es sich bei dem Motorreifen, um einen sogenannten Gürtelreifen.
Motorradreifen des Typs Sportreifen, Hypersportreifen und Supersportreifen sind aus einem sehr weichen Gummi gefertigt. Typisch für diese Art Motorradreifen ist eine sehr schwache Profilierung und eine relativ hohe Betriebstempratur.
Touring- und Straßenmotorradreifen sind aus einem Gummi mit mittlerem Weichgrad gefertigt. Diese Reifen zeigen eine stärkere profilierte Lauffläche und haben normalerweise eine niedrige Betriebstemperatur.
Achtung, Touring- und Straßenmotorradreifen sind bei sportlichem Einsatz zwecks schlechter werdender Bodenhaftung mit Vorsicht zu genießen!
Misch- bzw. Enduroreifen werden auf Maschinen montiert, die straßen- und geländetauglich sind.
Achtung: Motorradfahrer, die hauptsächlich auf der Straße unterwegs sind, sollten besser einen Straßenreifen nutzen.
Bei Cross- bzw. Geländereifen handelt es sich um Motorreifen, die speziell fürs Gelände konzipiert wurden.
Typisch für Crossreifen sind die auffälligen Stollen, die eine gute Fahrbahnhaftung sicherstellen.
Wissenswert: Zwar können Crossreifen auch auf der Straße genutzt werden, es sollten aber nur kurze Strecken sein.
Achtung, einige Crossreifen haben keine Zulassung für Fahrten im öffentlichen Straßenverkehr.
Diese Art Motorradreifen ist speziell für die Rennstrecke konzipiert. Sie bestehen aus einer sehr weichen Gummimischung. Zudem besitzen die Reifen eine sehr hohe Betriebstemperatur.
Wissenswert: Wettkampfreifen für Motorräder gibt es in zwei unterschiedlichen Ausführungen zu kaufen.
Achtung, Rennreifen sind immer aus sehr weichem Gummi gefertigt, warum sie sehr schnell verschleißen.
In der Regel sind Wettkampfreifen nicht im öffentlichen Straßenverkehr zugelassen. Es gibt allerdings Ausnahmen!
Nur sehr selten zeigen montierte Motorradreifen einen gleichmäßigen Verschleiß an beiden Pneus. Trotzdem ist es wichtig, und auch notwendig, darauf zu achten, möglichst nicht mit zwei verschiedenen Motorradreifen zu fahren. Gesetzlich verpflichtend ist es aber nicht.
Tipp: Geht es nicht anders, sollte aufgrund der Fahrsicherheit, darauf geachtet werden, dass der Vorderreifen des Motorrads aus einem weicheren Gummi gefertigt ist. Der Grund ist einfach erklärt, Reifen aus weicherem Gummi haben eine bessere Bodenhaftung. Rutscht nämlich der Vorderreifen weg, endet das immer in einem Sturz. Rutscht der Hinterreifen dagegen weg, ist die Maschine immer noch relativ gut kontrollierbar.
In Motorradreifen ist ein sogenannter Verschleißanzeiger eingearbeitet, an dem der Verschleiß des Reifens gut gemessen werden kann. Sobald die Mindestgummihöhe erreicht ist, muss wie vom Gesetzgeber ein Austausch der Motorradreifen erfolgen.
Tipp: Montierte Motorradreifen sollten regelmäßig auf ihren Zustand überprüft werden.
Neu montierte Motorradreifen müssen die ersten 30-50 km vorsichtig eingefahren werden, denn durch das sogenannte Abformwachs sind Neureifen relativ rutschig. Nach den genannten Kilometern hat sich das Abformwachs in der Regel abgefahren.
Tipp: Mit neuen Reifen ist ein progressiver Fahrstil mit der Maschine für mindestens 10 Kilometer ratsam. Das bedeutet, rutschiger Untergrund, abruptes Bremsen, Beschleunigen und plötzlicher Richtungswechsel sind zu vermeiden!
Motorradreifen verschleißen nicht nur, sondern altern. So verliert ein Motorradreifen mit der Zeit auch an Haftung, weil montierte Motorradreifen ständig wechselnden Temperaturzyklen ausgesetzt sind. Gleichzeitig verlieren die Reifen mit der Zeit an Weichmacher und werden härter. Das bedeutet auch, wenn eine Maschine längere Zeit nicht gefahren wird, altern deren Reifen trotzdem.
Motorradreifen sollten an einem Ort aufbewahrt werden, der gut temperiert und trocken ist. Achten Sie darauf, dass die Reifen vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt sind. Ganz im Gegensatz zu Autoreifen sollten nicht montierte Motorradreifen hängend aufbewahrt werden. Sind die Reifen befüllt, werden sie aufeinandergestapelt eingelagert.
Achtung, Motorradreifen sollten niemals in der Nähe von Kohlenwasserstoff, Reinigungsmitteln und anderen chemischen Substanzen aufbewahrt werden, da die genannten Substanzen die Reifengummimischung schädigen können.